Die Umstände der Geburt Rudolf Steiners astrosophisch betrachtet
Die Grundlage der astrosophischen Methodik ist die Kenntnis der zeitlichen und räumlichen Merkmale jedes Geist-Seele-Wesens, das sich aus seinem freien Willen heraus entschlossen hat einen geistigen Tod zu sterben um in der irdischen Welt neu aufzuerstehen. Sowie jedes Geist-Seele-Wesen vom Erzengel des jeweiligen Landes vor seiner Geburt in die Zielfamilie geleitet wird, so wird jedes Geist-Seele-Wesen nach dem Verlassen seines irdischen Raumanzuges vom Herren des irdischen Todes empfangen.
In seinem irdischen Sein hat Rudolf Steiner wie Jesus Christus ein unauslöschbares und ein weltweit sichtbares Zeichen gegen die antichristlich gesinnten Kräfte gesetzt. Die eigentliche Botschaft von Christus ist die Kontinuität des eigenen Bewußtseins. Unabhängig davon ob dieses auf der irdischen Ebene oder in den geistigen Spären wirkt.
Für jedes Geist-Seele-Wesen ist es hilfreich die Kontinuität des eigenen Bewußtseins in der irdischen Welt aufrecht zu erhalten. Die astrologische Erkenntnismethodik ist imstande – anhand der zeitlich-räumlichen Geburtsumstände – das sich jedes Geist-Seele-Wesen wieder an die Absicht der eigenen zeitlosen Mission erinnern kann.
Die antichristlich gesinnten Kräfte setzen ihre Hebelkräfte an den Übergängen des menschlichen Bewußtseins an. Von den zeitlosen Ebenen kommend und sich in die irdische Welt inkarnierend versucht Ahriman als Meister der Lüge und des Täuschens jedes Geist-Seele-Wese in der irdischen Welt gefangen zu halten, um es weiter in sein eigenes unterirdisches Grab hinab zu ziehen.
Sowie einst Luzifer – dem Meister der verführerischen Illussionen – die menschliche Erkenntnis abzuringen galt, gilt es heute kurz vor dem irdischen Erscheinen Ahrimans – dem Meister der Betruges und des Täuschens – diesem auf der irdischen Daseinsebene ein für alle Menschen lebenswertes und menschenwürdiges Dasein abzuringen. Die antichristlich gesinnten Kräfte versuchen in der derzeitigen Pluto im Steinbock-Konstellation besonders intensiv ihr Endziel – das Errichten einer OldWorldOrder – mit allen ihren zur Verfügung stehenden Mitteln zu erreichen. Aber alles was sie tun um ihr Ziel zu erreichen verkehrt sich in sein Gegenteil. Das ist die absolut verlässliche Wirkungsweise von Pluto als Herrscher des Zeichen Skorpions. Wer sich nicht wandelt, wird verwandelt.
Rudolf Steiner und seine GeburtszeitRudolf Steiner hat seine eigene Geburtszeit nie bekannt gegeben. Es ist anhand der der dramatischen Umstände seiner Geburt nicht zu vermuten, das er diese nicht gekannt hat. Sein grundlegendes Werk Die Philosophie der Freiheit läßt sich am besten aus der Geburtszeit um 22:45 ablesen (=Mond als Hr9 an der Spitze Hs11, s. vorigen Beitrag).
Wie in dem o.g. Buch von Helmut Zander weiter ausgeführt und anhand von Quellenangaben belegt war es eine schwere Geburt, die sich bis zum 26. Februar hinzog und die Eltern hatten den winzigen Rudolf am 27.Februar notgetauft, weil sie um sein Leben fürchteten. Diese schwere Geburt ist aus astrologischer Sicht eindeutig nachvollziehbar. Hier der entscheidende Ausschnitt aus seinem Radix:
Sein Aszendent liegt im Zeichen des Skorpions, dem Zeichen des Bestandes des Geistes und sein Geburtsherrscher Pluto exakt am Deszendenten im Zeichen des Stieres, dem Zeichen der Materie und in Konjunktion mit Mars aus dem sechsten Haus im Zeichen Widder, dem Zeichen des eigenen Durchsetzungsvermögens.
Als Frischgeborener tritt ihm symbolisch Mars als Zeichen des Kampfes entgegen und er muß um sein Überleben kämpfen. Er konnte aber trotzdem auf der irdischen Bühne erscheinen, weil diese sonst sein irdisches Leben vernichtende Pluto-Mars-Konjunktion durch die positiven Aspekte (=Trigon zu Saturn und Sextil zur Sonne) hilfreich unterstützt wurden (=blaue Aspektlinien, in diesem Ausschnitt nicht vollständig zu sehen).In späteren Jahren ändert sich diese Konstellation inhaltlich so, daß er fähig wird diese ihm verliehene Kampfeskraft für seine alltägliche Arbeit (=Hr6 in Hs6 und Hs7) einzusetzen, nämlich seine geistigen Erkenntnisse einem großem Publikum nahezubringen (=Pluto als Hr1 in Hs7 con Mars).
Dieser Überlebenskampf bereits während seiner leiblichen Geburt bestimmt sein gesamtes weiteres Leben. Man kann sicher von einem Geburtstrauma sprechen das ihn durch sein ganzes Leben begleitet. Es ist das Traumata, das sich das irdische Leben für ihn als feindlich erwiesen hat und er sich deswegen lieber in Zweifelsfall in seine geistigen Welten zurück gezogen hat. Astropsychologisch gesehen neigte er dazu, seinen bei der Geburt erfahrenen irdischen Überlebenskampf mit dem Skorpionprinzip zu kompensieren und konnte deswegen seine irdischen Voraussetzungen nicht in dem Maße würdigen, wie es für ihn angebracht gewesen wäre.
Er bekennt sich in seinem Lebensgang ausdrücklich dazu, dass er sich schwertat im Erfassen der konkreten Erscheinungen der normalen Wirklichkeit. Er schreibt:
„Ich habe es durch diese Darstellung meines Lebenslaufes doch wohl bemerklich gemacht, dass ich schon als Kind in der geistigen Welt als der mir selbstverständlichen lebte, dass ich mir aber alles schwer erobern musste, was sich auf das Erkennen der Aussenwelt bezieht.“
http://anthroposophie.byu.edu/schriften/028.pdf
Mit seiner zunehmenden Reife wandelte sich sein Verständnis der Astrologie:
Es zeigte sich mir nun und das ist ein Forschungsergebnis vieler Jahre immer klarer und klarer, daß wirklich in unserem Zeitraum sich so etwas herauflebt wie ein eben von dem Christus Impuls durchzogenes Auferstehen der Astrologie des dritten nachatlantischen Zeitraumes. In anderer Weise zwar, als man dazumal geforscht hat, müssen wir heute in den Sternen forschen, aber die Sternenschrift muss uns wiederum etwas werden, was uns etwas sagt. Und siehe da, in einer merkwürdigen Art assoziierten sich, stellten sich zusammen dieser Gedanke von dem Wiederauftauchen der Sternenschrift und der von dem Geheimnis des Parzival.
Vortrag vom 1. Januar 1914 in Leipzig
Rudolf Steiner spricht von der Wiederkehr der Astrologie des 3. nachatlantischen Zeitraumes in unserer jetzigen 5. Kulturepoche. Diese neue Astrologie sei jedoch durchzogen vom Christus-Impuls. Rudolf Steiner nennt diese Aussage „ein Forschungsergebnis mehrerer Jahre“.
GA 149, Vortrag vom 1.1.1914 in Leipzig
Diese außerordentliche Selbsteinsicht Steiners bez. seines persönlichen Wertewandels gegenüber der astrologischen Erkenntnismethodik ist aus meiner Sicht bisher von wenigsten Anhroposophen verinnerlicht worden.
Todeshoroskop statt Geburtshoroskop
Ein weiteres Indiz für die irdische Weltabgewandtheit von Rudolf Steiner ist seine Einstellung, das das Todeshoroskop bessere Resultate liefern würde als das Geburtshoroskop.
Viel selbstlosere, viel schönere Resultate würde man bekommen, wenn man gewissermaßen das Horoskop stellte, namentlich das planetarische Horoskop, die Stellung der Planeten für den Moment des Todes. Das ist außerordentlich aufschlußreich für das ganze Wesen des seelischen Menschen, und außerordentlich aufschlußreich für den Zusammenhang des Karma mit dem Eintreten des Todes gerade in einem gewissen Momente. Wer einmal Untersuchungen anstellen wird nach dieser Richtung – die Regeln sind ja dieselben wie für das Geburtshoroskop -, der wird zu allerlei interessanten Resultaten kommen, besonders wenn er die Menschen, für die er die Sache anstellt, im Leben mehr oder weniger gut gekannt hat. Denn der Tote trägt durch Tage hindurch mit seinem noch nicht abgegliederten Ätherleib etwas in sich, was Nachschwingen ist, namentlich aus der planetarischen Sternkonstellation.“
GA 174, S. 208f bzw. http://anthrowiki.at/Astrologie#Ausblick_auf_eine_initiatorische_Astrologie
Dem gerade Verstorbenen wird das eigene Todeshoroskop auf der irdischen Ebene nichts mehr nützen. Also sollen diejenigen die ihn im Leben mehr oder weniger gekannt haben aus dem Todeshoroskop etwas heraus lesen, das nicht für ihn selbst sondern für sie vom Nutzen sein kann?
Welche schöneren Resultate bekommt man durch das eigene Todeshoroskop? Diese Antwort bleibt uns Rudolf Steiner schuldig. Was er mit dieser Äußerung gemeint haben könnte ist, das sich der ätherische Körper des Menschen nach seinem Tod im Weltenäther auflöst. Dies ist der Gedanke der Opferung. Verrät diese Äußerung Steiners nicht seine Sehnsucht nach dem Tode, da er in dieser Welt nicht die Rahmenbedingungen antraf, die er sich seinen kühnsten Träumen nicht erwartet hat? Wurde er deswegen von den karmischen Mächten auserkoren, sich der irdischen Realität zu stellen? Die Umstände seiner Geburtskonstellation weisen darauf hin.
Aus meiner Sicht werden in der einseitigen Würdigung von Steiner des Todeshoroskopes anstatt des Geburtshoroskopes zwei grundlegende geisteswissenschaftliche Ansätze nicht genügend berücksichtigt. Der erste ist der der menschlichen Entwicklung und der zweite ist der des christlichen Strebens zwischen Luzifer und Ahriman mit Hilfe der Christuswesenheit zwischen diesen beiden Kräften – wie bei einem Drahtseilakt – eine ausgeglichene Balance zu finden, damit aus dieser Balance heraus die Möglichkeit einer weiteren menschlichen Entwicklung auf der persönlichen, der gesellschaftlichen und der menschheitsbezogenen Ebene möglich ist.
Jedes lebendig geborene Lebewesen ist aus meiner Sicht besser beraten, sich mit seinem eigenem Geburtshoroskop zu beschäftigen. Denn in diesem sind alle notwendigen Informationen enthalten, die für seine weitere menschliche Entwicklung während seines Aufenthaltes in der irdischen Welt relevant sind. Das durch die astrologische Methodik wertvolle Erkenntnispotential ist darin zu sehen, das zu jedem Zeitpunkt des irdischen Aufenthaltes eines Menschen die ihm zugeordneten Lernprozesse sehr viel schneller durchlaufen werden können, als wenn das Schicksal wegen Unkenntnis der jeweiligen Persönlichkeit immer wieder dazu gezwungen wird sich in seiner verzauberten Form zu zeigen.
Das eigene Radix entspricht dem geistigen Entwurf, den das jeweilige Geist.Seele.Wesen während seines Aufenthaltes in den geistigen Regionen in Zusammenarbeit mit den karmischen Mächten vorbereitet hat. Es ist der zunächst geheimnisvolle Entwurf des eigenen Lebens, der mit Hilfe der astrologischen Erkenntnismethodik entschlüsselt werden kann. Dieser geistige Entwurf ist auch im eigenen Radix zunächst verborgen. Wie alles im Leben liegen dem materiellen Erscheinen geistige Gesetzmäßigkeiten zu Grunde (=Stier-Skorpion-Achse).
Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
Johann Wolfgang von Goethe